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Signaletik im Alenia

Die Signaletik im Alenia kommt in erster Linie den Bewohnerinnen und Bewohnern zugute. Sie sollen sich in den Wohnungen nicht nur orientieren können, sondern auch wohlfühlen. Rachel Imboden und Patrick Probst von der Firma komform GmbH erklären, wie Materialien, Farben und Beschriftungen dazu beitragen.

Worauf muss man bei der Signaletik in Alterszentren besonders achten? Auf die Nutzerinnen und Nutzer. Die Wahrnehmungskräfte alter Menschen lassen nach und somit auch ihre Orientierungsfähigkeit. Gleichzeitig bedeutet ein Heimeintritt der Verlust einer vertrauten Umgebung. Aufgabe der Signaletik ist es auch, dieses Vertrauen wiederherzustellen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur orientieren können, sondern auch wohlfühlen.

Wodurch zeichnet sich die Signaletik im Alenia aus? Sie wurde eigens für das Alterszentrum entwickelt und unterstützt seine Identität: Sie ist sowohl auf das Corporate Design (Unternehmens-Erscheinungsbild) als auch auf die Architektur abgestimmt. Mit dem Material Holz nehmen wir Bezug auf das Logo (Baum), während sich die eingesetzten Farben auf die Logofarbe und die in der Architektur und Innenarchitektur verwendeten Farben und Materialien beziehen. Die Türschilder für die Bewohner und die grosszügigen Informationsbereiche wurden als Individualanfertigungen in Holz ausgeführt. Für die Signaletik übernahmen die Designer grafische Elemente aus dem Logo, etwa als Durchlaufschutz auf Verglasungen. Diese ergeben einen stimmigen Gesamteindruck.

Wie sind Sie vorgegangen? Damit wir eine massgeschneiderte Signaletik konzipieren können, setzen wir uns erstens eingehend mit dem Gebäude auseinander, in diesem Fall mit dem Neubau. Ziel ist es, dass die Signaletik nahtlos an das Architekturkonzept anschliesst. Zweitens setzen wir uns mit den strategischen Vorgaben des Alterszentrums Alenia und seiner Positionierung auseinander und drittens analysieren wir die Bedürfnisse des Betriebes. Auf der Basis der Bedürfnisanalyse erstellen wir ein Signaletikmassnahmenverzeichnis, das heisst, wir zeichnen alle nötigen Massnahmen zur Orientierung in den Grundrissplänen ein und beschreiben sie. Parallel dazu erstellen wir das gestalterische Konzept, indem wir die Schriften, Farben, Materialien definieren und die Massnahmen visualisieren, damit sich der Auftraggeber etwas darunter vorstellen kann.

Welche Elemente enthält das Signaletikkonzept für Alenia? Wir haben uns mehrheitlich auf die beiden Informationskanäle Beschriftung und Farbe beschränkt. Die Geschosse sind an neuralgischen Stellen wie den Liftausstiegen durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet. Besonders für Wohngeschosse, die architektonisch ähnlich sind, ist diese Unterscheidung wichtig. Die Farbgebung wird in den Bewohnerschildern auf den Geschossen weitergeführt. Diese sind als weiteres wichtiges Element dank Bildeinschüben personalisierbar. Denn Studien zeigen, dass Zimmer mit personalisierten Bewohnerschildern von Demenzerkrankten um 45 Prozent besser gefunden werden als ohne Personalisierung.

Welche Herausforderungen haben Sie angetroffen? Die grösste Herausforderung war, 2016 ein Signaletikkonzept zu entwickeln, das zuerst im Provisorium an der Nussbaumallee 2 und nun im Neubau an der Worbstrasse 296 umgesetzt werden konnte. Bereits bei der Konzeption haben wir darauf geachtet, dass möglichst viele Massnahmen im Provisorium demontiert und im neuen Haus wieder montiert werden können.

Welche Informationen brauchten Sie von Kundenseite? Dank den Bedürfnisanalysen haben wir herausgefunden, wie sich das Alenia von anderen Altersinstitutionen unterscheidet, welche Atmosphäre es vermitteln will, welche Materialien im Vordergrund stehen, welche Räume von welchen Nutzergruppen aufgefunden werden sollen und welche nicht. Zudem haben wir erfahren, wie die Wegleitung erfolgen soll – etwa ob es auf den Pflegegeschossen Übersichten mit Namen und Fotos der Mitarbeitenden braucht und welche Räume einer flexiblen Information oder eines Frei-/Besetzt-Schiebers bedürfen.

Hat Ihr Signaletikkonzept die Innenarchitektur beeinflusst? Innenarchitektur und Signaletik beeinflussen sich immer gegenseitig und werden sorgfältig aufeinander abgestimmt. Eine Schnittstelle ist die Farbwahl: Die für die Signaletik definierten Stockwerkfarben werden in innenarchitektonischen Massnahmen wie beispielsweise der Möblierung weiterverwendet.

Gibt es Unterschiede in der Signaletik bezüglich NA2 und WS296? Ja, das NA2-Definitivum ist ein Gebäude mit Alterswohnungen, die WS296 eines mit Pflegezimmern. Die Signaletikmassnahmen sind auf die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen abgestimmt. Während die Bewohnerinnen und Bewohner der NA2 noch selbstständiger sind, sind diejenigen der WS296 auf mehr Signaletikmassnahmen angewiesen. Die Signaletik ist modular aufgebaut, sodass je nach Nutzergruppe eine unterschiedliche Informationstiefe angeboten werden kann.

Wurde das Konzept vor der Abnahme getestet? Schriftgrössen, Kontraste, Prototypen werden bei uns mittels Altersbrille und Kontrastrechnern usw. getestet. Durch das Provisorium an der NA2 ergab sich zudem die Möglichkeit, das Konzept über einen längeren Zeitraum zu testen.

Worauf sind Sie stolz? Und worauf können sich die Bewohnerinnen und Bewohner freuen? Auf einen stimmigen Gesamteindruck.

Cornelia Etter

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